Co-Leitung:
Susanne Behling
Thomas Haag

Wissenschaftlicher Beirat:
Luise Reddemann

Transkulturelle Kompetenz in der Traumatherapie 2024
mit L. Joksimovic und M. Schröder

- anerkennungsfähig als Modul des WIPT- Curriculums „Spezielle Psychotraumatherapie DeGPT 2020"  -

Auf  Menschen, die migriert und geflüchtet sind, sowie auf deren Nachkommen werden häufig stereotype Vorstellungen projiziert, die z. B. durch den  soziokulturellen Hintergrund, Sprachbarrieren, Religionszugehörigkeit oder Hautfarbe  bedingt sind. Auch im psychotherapeutischen Kontext  kann es zur Reinszenierung der Wahrnehmung von Fremdheit und des Erlebens von Nichtzugehörigkeit kommen.  Sprachliche und kulturelle Entwurzelung, Erfahrungen von Rassismus und Diskriminierung, Verluste und historisch-biographische Traumatisierungen können dann nur schwer behandelt werden. Unsicherheiten von Therapeut:innen  im Umgang  mit diesen Themen, die sich in der klinischen Praxis beobachten und in wissenschaftlichen Untersuchungen nachweisen lassen,  wirken sich negativ auf die therapeutische Beziehung und den Behandlungserfolg aus.

Es besteht ein Bedarf an kultur- und diskriminierungssensibler traumaspezifischer psychotherapeutischer Arbeit.

Im Seminar werden theoretisches Wissen, praktische Fertigkeiten und hilfreiche praxisorientierte Haltungen im transkulturellen klinischen und psychotherapeutischen Kontext vermittelt.  Es wird dargestellt, wie durch eine verbesserte transkulturelle Kompetenz von Therapeut:innen Schwierigkeiten und Missverständnisse in der Arbeit mit zugewanderten und geflüchteten Personen aufgelöst werden können. Ebenso wird thematisiert, wann kulturelle Unterschiede, Sprachprobleme und soziokulturell bedingte Interpretationen und Bewertungen von Krankheitssymptomen eine Modifikation des diagnostischen und therapeutischen Vorgehens notwendig machen. Es werden allgemeine und spezifische Interventionen anhand konkreter diagnostischer und therapeutischer Fallbeispiele bei akuter und komplexer Traumatisierung und bei Komorbiditäten in Form dissoziativer, somatoformer und auch psychotischer Symptombilder sowie die Besonderheiten der Arbeit beim Einsatz von Sprach- und Integrationsmittlern vorgestellt

Methodisch kommen Theorievermittlung, Fallbeispiele, Videomaterial und Übungen zum Einsatz.

Dozentinnen:
Ljiljana Joksimovic
Dr. med.,  Fachärztin für Psychosomatische Medizin, Psychotherapie und Psychoanalyse. Chefärztin der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, der LVR Klinik Viersen. Vorsitzende des Dachverbandes für Transkulturelle Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im deutschsprachigen Raum (DTPPP e.V.), zahlreiche Veröffentlichungen
Monika Schröder
Diplom-Psychologin,  Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin, Systemische Familientherapeutin, Traumatherapeutin, Vorstandsmitglied von DTPPP e.V., Abteilungsleitung des Bereichs Psychiatrische Versorgung beim LVR,  zahlreiche Veröffentlichungen

Umfang: 8 UE
Termin: Samstag, 29.06.2024
Seminarzeiten: 
10.00 - 18.00 h
Ort:  Gemeindehaus Benninghofen, Kattenkuhle 19, 44269 Dortmund       
Kosten: € 210,-,
inkl. Getränke und Imbiss 
CME: 
Zertifizierung durch die Ärztekammer W/L beantragt

Teilnahmevoraussetzungen:
Psychotherapieausbildung, Beratungsausbildung, Erfahrungen und Kompetenz in helfenden, beratenden und psychosozialen Berufen, Erfahrung mit der Arbeit mit traumatisierten Klient:innen